Freitag, 25. Dezember 2009

SimpleBlock, das unterbewertete Firefox-Plugin

Allen anderen Browsern zum Trotz kann ich einfach nicht ohne Firefox leben. Am liebsten würde ich mit Opera arbeiten, aber leider kommt TYPO3 nicht mit dem norwegischen Wunderbrowser klar. Obwohl ich Firefox toll finde, stört mich im Vergleich zu anderen Browsern der gefrässige Speicherverbrauch. Bei der Arbeit komme ich teilweise auf 250 MB Speicherbelegung. Da können Chrome, Opera und Safari in Sachen Speicherauslastung und Geschwindigkeit deutlich punkten.

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Speicherhunger von Firefox wenigstens etwas zu reduzieren, bin ich über SimpleBlock gestolpert. Mir ist bei Speichercheck aufgefallen, dass fast alle Lösungen zum Blockieren von Online-Werbung und Trackern echte Speicherdiebe sind. Dabei ist es egal, ob man mit Plugins wie z. B. Adblock Plus oder externen Lösungen wie z. B. Privoxy arbeitet.

SimpleBlock ist ein sehr kleines Plugin. Es blockiert Webseiten und verzichtet dabei auf jeglichen Schickschnack. Nach der Installation öffnet man den zu nutzenden Profilordner und legt eine Textdatei namens SimpleBlock.ini an. Damit ist der einfache Teil der Arbeit abgeschlossen.

Die Anpassung des Plugins ist ebenfalls einfach, allerdings etwas zeitaufwendiger. SimpleBlock liest zeilenweise alle Anweisungen in der SimpleBlock.ini ein und überprüft alle Links einer Seite auf Übereinstimmung. Bei einem Treffer wird der Link einfach nicht geladen. Die Anweisungen können aus Fragmenten einer URL bestehen. Man kann aber auch mit Regular Expressions arbeiten.

Ein gutes Beispiel für das Blockieren von Links sind die ungeliebten Google AdSense Werbungen. Diese werden auf Websites über den Link http://pagead1.googlesyndication.com/pagead/show_ads.js oder http://pagead2.googlesyndication.com/pagead/show_ads.js eingebunden.

Man kann diese Anzeigen auf unterschiedliche Weise blockieren:

//pagead
.googlesyndication.com/
/pagead/
show_ads.js

Jede dieser Anweisungen würde in der AdSense-Url gefunden und blockiert. Man kann mit wenig Aufwand sehr viel Werbung wie folgt ausfiltern:

//ad.
//ads.
//adserv
/ad/
/ads/
adclient
adfarm
adinterax
adserv
adtags
adtech

Sehr viel Werbungen haben diese Fragmente im Pfad. Wer sich nun fragt, warum ich nicht einfach ad und ads in einer Zeile gesetzt habe. Der Grund ist simple: Viele Websites nutzen Daten-Verzeichnisse namens upload oder uploads. SimpleBlock würde alle Dateien wie z.B. Bilder, Videos, Animationen und Downloads aus diesen Verzeichnissen blockieren.

Aber nicht nur Werbung kann man mit SimpleBlock löschen. Auch sogenannte Tracker - also Scripte, die ungefragt Informationen über den Nutzer und sein Verhalten weitergeben - kann man blockieren und sorgt damit für die eigene Sicherheit. Ein Bespiel für die Filterung von Trackern sieht so aus:

.google-analytics.com
.hitslink.com
.ivwbox.de
.sitemeter.com
.statcounter.com

Ebenso leicht kann man nervige MouseOver-Werbungen wie z.B. die von IntelliTXT und Kontera blockieren:

intellitxt.com
kontera.com
vibrantmedia.com

Wer bei der Blockierung mehr differenzieren möchte, kann Regular Expressions benutzen. Mit einem führenden R: wird eine RegEx eingeleitet. Eine Expression kann sehr nützlich sein, wenn die Werbung auf dem gleichen Server gehostet wird. Das nachfolgende Beispiel blockiert alle Flash-Dateien, die in einem Verzeichnis namens banner gehostet werden:

R: /banner/.+.swf

Fazit

Wer Webseiten schneller laden möchte, die Weitergaben von persönlichen Daten unterbinden möchte oder einfach kein Interesse an nerviger Werbung hat, benötigt einen guten Filtermechanismus. Ein Problem bei vielen Lösungen ist der wachsende Speicherhunger. Mit SimpleBlock habe ich ich für mich eine Lösung gefunden, die den Speicherverbrauch niedrig hält und trotzdem sehr flexibel ist.

Wer wenig Zeit zur Umsetzung eigener Regeln hat und fertige Regeln sucht: Man kann mit wenig Aufwand die Listen von AdBlock Plus oder Fanboy urlfilter.ini umarbeiten.